Trail Hunters History

Wer hats erfunden? Die Säumer waren hervorragende Trailbauer!

René Wildhaber macht sich auf die Suche nach den Ursprüngen der Singletrails in den Alpen. Fündig wird er bei den Säumern. Deren maultiertaugliche Alpenübergänge gehören zum Flowigsten, was Europas Zentralgebirge zu bieten hat.

 

«Wenn du das nächste Mal Pferdemist auf dem Trail siehst, reg dich nicht auf, sondern freu dich, dass es den Weg überhaupt gibt», fordert René Wildhaber, der die Trails der Alpen kennt, wie nur wenige. Und schon immer interessierte sich der Bergbauernsohn vom Flumserberg dafür, wer die Wege angelegt hat, die ihn auch nach 30 Jahren auf dem Bike mit Glückshormonen fluten.

 

Besonders fleissige Wegbereiter – nennen wir sie ruhig Trailbauer – waren die Säumer. Seit dem 14. Jahrhundert ist das kommerzielle Transportgewerbe über die Alpen belegt. Über die wichtigsten Übergänge von Nord nach Süd und in umgekehrter Richtung gibt es dank den Säumern Wege. Der Septimerpass und der Griespass sind Klassiker unter den Mountainbike-Routen in den Alpen. Aber auch über Strassenpässe wie Grimsel, Gotthard, Lukmanier oder Splügen sind bis vor knapp 200 Jahren fast nur von Säumern überschritten worden. Heute sind auf diesen alpenquerenden Pfaden Mountainbikes sehr viel häufiger anzutreffen als Lasttiere.

Dass die Saumpfade so viel Flow haben, hat einen einfachen Grund: Die Lasttiere – meist Maultiere, aber auch Esel, Pferde und Kühe  – kamen auf abschüssigen Wegen nicht gut voran. «Darum sind Saumpfade selten steil und folgen den natürlichen Linien des Geländes», erklärt René, der im Zuge seiner Recherchen einiges an Wissen über die Säumerei zusammengetragen hat.

Angeblich gehen auch die Tiere lieber auf naturbelassenen Singlerails. «Sie gehen gern auf und ab. Auf Teer trotten sie nur noch dahin», beschreibt eine Frau, die in ihrer Freizeit an historischen Saumzügen teilnimmt.

Noch euphorischer sind René Wildhaber und sein nepalesischer Begleiter Tenjing Gurung auf dem Säumerweg über den Berninapass ins Puschlav. René und Tenjing verbinden viele Trail-Erlebnisse in der Schweiz sowie in Nepal. 


Mein Background

Ich bin in einer Bergbauernfamilie in der Schweiz am Flumserberg aufgewachsen. Das Bike ermöglichte mir die Welt zu entdecken. Über 20 Jahre stand ich regelmässig an Startlinien von Mountainbike-Rennen (XC, DH und Enduro) und bereiste für Abenteuer-Shootings die ganze Welt. Dies ermöglichte mir unterschiedliche Trails auf allen Kontinenten zu fahren. Immer wieder stellte ich mir die Frage nach dem Ursprung der Trails.

 

Beim Projekt "Trail Hunters History" gehe ich dieser Frage nach und finde Antworten. 



Tenjing Gurung

 

Wenn Tenjing nicht gerade zu Besuch in der Schweiz ist, lebt er in Nepal, wo er als Mountainbike-Guide Touristen über traumhafte Trails führt – etwa durch die spektakuläre Region Upper Mustang.

 

 

René lernte Tenjing 2013 bei einem Film-Shooting in Nepal kennen und lud ihn daraufhin in sein Nachwuchsfördercamp „Wildi’s Füchse“ ein. Seither sind sie in regelmässigem Kontakt und immer wieder gemeinsam unterwegs.



Impressionen